Seit 1955 hatte man innerhalb des Chrysler Konzerns den Spitzen-Modellen namens Imperial den Status einer eigenen Marke verliehen. Imperial heißt auf Deutsch schlicht "Kaiserlich".
1951 begann der berühmte Designer Virgil Exner seine Arbeit bei Chrysler. Für 1955 schuf er den "One Million Dollar-Look" für alle Modelle des Konzerns (Chrysler, Plymouth, Dodge und Imperial).
Die Chrysler-Produkte galten bald als technisch wegweisend und besser verarbeitet als die Massenprodukte von General Motors und Ford. 1957 folgte der berühmte "Forward Look". Nicht nur, daß die
Modelle noch mehr zukunftsorientiert sein sollten - auch eine grundsätzlich neue Karosseriegestaltung in deutlich flacherer Trapezform und mit Heckflossen prägte den Satz "Three years ahead of
the other Two" (3 Jahren den anderen beiden voraus). Gemeint waren General Motors und Ford.
Vordere Drehstabfederung in Verbindung mit hinteren Blattfedern führte zu einem besseren Fahrverhalten. Die nochmals überarbeiteten Motoren waren ausgesprochen leistungsstark, drehzahlfest und
langlebig.
Für 1960 kreierte Virgil Exner eine äußerst ungewöhnliche Karosserie für die teuren Imperials, die sich seit 1957 formal deutlich von den übrigen Chrysler-Modellen abhoben. Freistehende
Scheinwerfer prägten die Frontpartie, riesengroße Haifischflossen das Heck. Vor allem aber das Armaturenbrett erschien geradezu futuristisch: Der Instrumentenblock wurde von zwei spitzen, schräg
stehenden Ellipsen umrahmt, in denen auf der linken Seite die Drucktasten für das Automatikgetriebe Platz fand und auf der anderen Seite die Bedienelemente von Heizung und Lüftung.
Nachdem für 1962 die sehr umstrittenen Haifischflossen verschwanden und die Rücklichter wie kleine Vögelchen auf den hinteren Kotflügeln saßen, gilt der 63er (und letzter) Jahrgang dieser Autos
als der formal gelungenste. Von diesem 63er Cabriolet wurden nur 531 Stück produziert! Überdies glänzt es mit seltenen Options wie "Flite Sweep Deck Lid" (ein Kofferraumdeckel mit einer
integrierten Reserverad-Attrappe) sowie mit Fender Skirts, die dem großen Auto eine noch schönere Seitenlinie bescheren.
Natürlich funktionieren die Verstellung der vorderen Sitzbank, der vier Seitenfenster, auch der zwei Ausstellfenster sowie der Verdeckmechanismus elektrisch bzw. elektro-hydraulisch. Außerdem
gibt es eine elektrische Innen-Verriegelung
Die Bedienung der Drucktasten-Automatik funktioniert über Bowdenzüge und ist daher in keiner Weise anfällig.
Das sogenannte TorqueFlite Automatikgetriebe gilt als das beste Getriebe jener Zeit. Der 413 Kubik Inch (6,8 Liter) V-8 Motor leistet 340 PS, ist daher ungewöhnlich kraftvoll und elastisch.
Eine weitere Besonderheit ist die Beleuchtung des Instrumentenbretts namens "Panellescent Lightning". Die Elektrolumineszens sendet lediglich Elektrizität durch Phosphor. Dadurch entsteht nicht
nur eine in Blau gehaltene schwebende Erscheinung der Ziffern, sondern reduziert auch die Blendung um 500% gegenüber herkömmlicher Glühlampen. Elektrolumineszens-Paneele halten 10 mal länger als
herkömmliche Glühbirnen. Diese Technik entstand als Joint Venture zwischen der Sylvania Electric Products Inc. und der Chrysler Corporation.
Man warb mit "America`s most carefully built car" (Amerikas am Sorgfältigsten gebaute Auto) und wies auf insgesamt 600 Qualitäts-Kontrollen hin, die ein fertiger Imperial vor der Auslieferung
durchlaufen mußte, u.a. eine Wasser-Testkabine und schließlich eine ausgiebige Probefahrt. Dabei fuhren extra geschulte Inspektoren die Autos über viele verschiedene Straßenoberflächen. Chrysler
verfolgte den Anspruch, nicht nur die feinsten und vornehmsten amerikanischen Autos zu produzieren, sondern auch die besten und komfortabelsten. Überdies fasziniert dieses Crown Convertible mit
einer unglaublichen Präsenz. Ein Traum in Blech, Sound und Chrom. Ein echtes Chromjuwel.